IBM – Tradition und Fortschritt im IT-Segment

1911 im US-Bundesstaat New York gegründet, ist IBM ein Unternehmen mit langer Tradition. Die International Business Machines Corporation – so IBM ausgeschrieben – stellt ihren Kunden die verschiedensten IT- und Beratungslösungen zur Verfügung, zählt zu den weltweit führenden Unternehmen in den Bereichen Hard- und Software und ist an seinen Umsatzzahlen gemessen der drittgrößte Softwarehersteller überhaupt.

Vom Lochkartensystem zum Notebook

Der Werdegang von IBM ist vor allem deshalb interessant, da das Unternehmen bereits seinen dritten Namen hat und auch das Geschäftsmodell im Laufe der Jahre immer wieder remodelliert wurde. Der US-amerikanische Ingenieur Herman Hollerith gründete 1896 das Vorgängerunternehmen von IBM, welches sich damals noch Tabulating Machine Company nannte und Lochkarten-Erfassungssysteme sowie Maschinen zur Auszählung von Stimmzetteln herstellte. 1911 kam es dazu, dass die Tabulating Machine Company mit einer anderen Firma - der Computing Scale Corporation – zusammenwuchs und zu einem neuen Unternehmen mit dem Namen Computing-Tabulating-Recording Company (C-T-R) wurde. Jene neue Firma spezialisierte sich auf die Herstellung von Lochkartensystemen, Uhren und Waagen, wobei das Datum der Firmenfusion heute als das offizielle Gründungsdatum von IBM gilt.

1924 erfolgte die bis dato endgültige Umbenennung in International Business Machines Corporation. Das Hauptgeschäft bestand nunmehr im Vertrieb von Maschinen, die für den Gebrauch in Firmen oder Konzernen bestimmt waren. So verkaufte – oder vielmehr vermietete – IBM Locher, Lochkartensortierer oder Tabelliermaschinen an andere Unternehmen.

Bis 1949 betätigte die IBM-Tochtergesellschaft DEHOMAG von Deutschland aus den europäischen Markt. In den frühen 1960er Jahren Entwickelte IBM mit den Modellen 701 und 1401 die ersten Computer, die zugehörigen Speicher sowie Bandstationen und Drucker. 1964 brachte das Unternehmen mit der S/360 eine neue Großrechnergeneration heraus, welche die Grundlage für zahlreiche Weiterentwicklungen bis zum heutigen Tag bildete. Auch das Betriebssystem für seine Rechner konstruierte IBM selbst.

Den ersten tragbaren IBM-Computer präsentierte das Unternehmen im Jahre 1981. Das Modell IBM 5100 hatte wegen seines hohen Preises allerdings eher geringen Erfolg. Den Konkurrenten Apple wollte man 1981 mit dem ersten IBM-PC ausstechen – jedoch wieder nur mit mäßigem Erfolg aufgrund eines hohen Preises. Seit den späten 1990er Jahren unterstützt IBM verschiedene Open Source Projekte und startete mit Eclipse auch ein eigenes. Darüber hinaus änderten sich in dieser Zeit auch die Bedürfnisse der IBM-Kunden, sodass das Unternehmen sich von nun an stärker auf den Beratungs- und Dienstleistungssektor hin orientierte. 2002 kaufte IBM schließlich PwC Consulting auf, wodurch ein neuer, ganz auf die Beratung ausgerichteter Geschäftszweig entstand, der heute IBM Global Business Services heißt.

2004 entschied sich IBM dazu, gänzlich aus dem Geschäft mit PCs auszusteigen und verkaufte den gesamten Geschäftsbereich – also auch die Rechte am ThinkPad – an die chinesische Computerfirma Lenovo. Zuvor hatte IBM bereits seine Festplattensparte an Hitachi abgetreten. Heute vertreibt IBM zahlreiche unterschiedliche Hardware-Komponenten. Das Produktportfolio reicht von verschiedenen Speicher-Lösungen über Laufwerke bis hin zu Prozessoren und Mainboards.

Innovatoren und Nobelpreisträger

IBM zeichnet sich vor allem auch durch seinen Erfindergeist aus. 2010 war es bereits das 18. Jahr in Folge das Unternehmen mit den weltweit meisten Patentanmeldungen. Aus dem Zürcher IBM-Forschungslabor gingen zudem mehrere Nobelpreisträger hervor. Die begehrten Preise gingen 1986 an die Physiker Gerd Binnig und Heinrich Rohrer. Beide erhielten den Titel für die Erfindung des Rastertunnelmikroskops. 1987 folgten Johannes Georg Bednorz und Karl Alexander Müller, denen der Preis für die Entdeckung der Hochtemperatursupraleitung verliehen wurde. Durch den Zugewinn von Leo Esaki konnte IBM eine Zeit lang einen weiteren Nobelpreisträger im Forschungsbereich beschäftigen.

Ein vielfältiges Geschäftsmodell

Neben der großen Beratungssparte ist IBM nach wie vor um den Vertrieb und die Entwicklung von IT-Lösungen bemüht. Der Geschäftsbereich IBM Systems and Technology Group (STG) ist für Produkte wie das integrierte Rechnersystem System i, das unixbasierte System p, die Mainframesysteme System z und die neuen PureSystems verantwortlich – einer Lösung aus kombinierter Hard- und Software.

Die IBM Software Group sammelt zahlreiche Markennamen unter sich. Ihr gehören zum Beispiel Tivoli (bietet Software an, mit deren Hilfe sich Informationssysteme verwalten lassen), WebSphere (Software für Anwendungsintegration und Infrastruktur) oder Collaboration Solutions (nahm die Marke Lotus in sich auf).

Als weltweit größter IT-Finanzdienstleister darf sich hingegen die IBM Global Finance (IGF) bezeichnen. Die IBM Global Technology Services (GTS) wiederum ist ein Geschäftszweig, der sich zum Beispiel um Consulting und Outsourcing bemüht – also mit anderen Firmen zusammen Lösungswege für deren Geschäft entwickelt und durchführt.